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Tropische Vegetation

Tiroler Naturführerkurs die Zweite – Einführungstag Jubiläumskurs

Zum zehnten Jubiläum des Tiroler Naturführerkurses gab es gleich doppelt Grund zum Feiern. Aufgrund der großen Nachfrage wurden zum ersten Mal seit dem Pilotkurs von 2009 zwei Termine angeboten. Die zweite Gruppe startete am 13. April am Institut für Botanik der Universität Innsbruck in den Lehrgang.

Andreas Jedinger, Geschäftsführer des Vereins natopia und einer der „Gründungsväter“ des Tiroler Naturführerkurses, bot den TeilnehmerInnen einen kurzen Einblick in die Geschichte und Tätigkeit des Vereins und stellte die Ziele und Konzeption des Lehrganges vor. Die 66.000 bekannten Arten von in Österreich vorkommenden Lebewesen wählte er als Aufhänger, um den angehenden Naturführerinnen und Naturführern ein Bild von der Vielfalt an möglichen Geschichten zu machen, welche dieses Tätigkeitsfeld so spannend machen. Darüber hinaus betonte er, dass das Tätigkeitsprofil weit über das „wandelnde Naturlexikon“ hinausreicht – Kommunikations- und Sozialkompetenzen tragen genauso zu einer gelungenen Veranstaltung bei.

Daniel Baumgartner vom Verein natopia wird als Lehrgangsbegeiter bei allen vier Kursmodulen mit dabei sein. Er bot einen kurzen Ausblick auf das nach Lebensräumen gegliederte Kursprogramm. Die Tage im Naturpark Tiroler Lech stehen ganz im Zeichen des Wassers, seiner Bewohner und seiner landschaftsgestaltenden Kraft. Im Hochgebirgsnaturpark Zillertaler Alpen wird der Wald aus verschiedenen Perspektiven betrachtet und die Flora und Fauna verschiedener Waldgesellschaften untersucht. Der Naturpark Kaunergrat bietet die ideale Kulisse, um sich der Vielfalt an Kulturlandschaftstypen in Tirol anzunähern. Ein Highlight am Schluss ist die Exkursion in den Nationalpark Hohe Tauern, wo die Auseinandersetzung mit Gebirgslebensräumen aus biologischer und geologischer Sicht im Mittelpunkt steht. 25 FachreferentInnen werden ihr Wissen und ihre Begeisterung für verschiedene naturkundliche und methodische Themengebiete mit der interessierten Gruppe teilen.

Nach der Mittagsjause im Botanischen Garten war die Gruppe in den Gewächshäusern des Botanischen Gartens zu Gast. Cäcilia Lechner-Pagitz wusste mit spannend verpacktem botanischen Grundlagenwissen das Interesse der KursteilnehmerInnen zu wecken. Mit welchen Herausforderungen haben Pflanzen in den verschiedenen Klimazonen der Erde zu kämpfen, und welche Anpassungen haben sie im Lauf der Evolution als „Antwort“ auf die jeweiligen Bedingungen entwickelt? Die Gewächshäuser mit ihren unterschiedlichen Klimazonen ermöglichten eine botanische Reise um die Erde im Zeitraffer. Von den feuchtwarmen Tropen ging es über die trockenen Subtropen und den wintermilden mediterranen Raum wieder zurück in das gemäßigte Klima Innsbrucks.

Sabine Sladky-Meraner bot der Gruppe einen Einblick in die Aktivitäten der Grünen Schule des Botanischen Gartens. Das Projekt sieht sich als Schnittstelle zwischen Universität und interessierter Öffentlichkeit und hat das Ziel, akademisches Wissen der breiteren Bevölkerung zugänglich zu machen. In 20 Programmen für Kinder und Erwachsene werden unter anderem Konzepte wie das „forschende Lernen“ angewandt, um biologisches Wissen zielgruppengerecht zu vermitteln. Auch hier sind emotionale Aspekte nicht zu vernachlässigen, da Begeisterung und Interesse das Fundament erfolgreichen Lernens bilden. Jenseits der Diskussion über Didaktik und Methoden ließ Sabine die Gruppe an ihrem umfangreichen Pflanzenwissen teilhaben. In der Abschlussaktivität lautete die Aufgabe, in einer Sammlung von Pflanzenteilen Früchte von Nicht-Früchten zu unterscheiden.

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