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Naturpark Ötztal – 18. bis 21. Juni 2023 – „Wald“

Das zweite Modul des Naturführerkurses widmet sich dem Thema „Wald„. Wir starten in einem der schönsten Wälder, die Tirol zu bieten hat – dem Naturdenkmal Stamser Eichenwald

Naturvermittlung ist immer mit Erlebnissen verbunden. Daher ist Erlebnispädagogik ein Teil der Naturführerausbildung. Peter achtet darauf, dass niemand in der Gruppe den Faden verliert. Hindernisse werden souverän überwunden. Die Erkenntnisse lassen sich auf Naturführungen übertragen. Auch hier ist eine positive Gruppendynamik der Schlüssel zum Erfolg. 

 

Förster Andreas betreut seit über 20 Jahren Projekte im Stamser Eichenwald. Auf fast 23 ha befinden sich ca. 1.000 alte Stiel-Eichen von denen einige ca. 400 Jahre alt sind. Auch für Nachwuchs wird gesorgt, indem Jungbäume gepflanzt und eingezäunt werden. Außerdem sind wieder (ausgesetzte) Hirschkäfer zu finden. Bei der Blätter-Rallye kommen fast 25 Arten von Gehölzen zusammen. 

 

Am Abend stellt uns Thomas Schmarda, der Geschäftsführer vom Naturpark Ötztal seinen Naturpark und das Naturparkhaus vor. Beeindruckende Bergstürze in Köfels oder vom Tschirgant haben das Tal geprägt. Beide haben zur Entstehung von besonderen Wäldern geführt. Diese werden wir uns in den nächste Tagen anschauen. 

 

Pilze sammeln im Mai? Da ist der Spaß schnell vorbei. Das möchte man meinen. Mit Eberhard dem Pilzexperten an unserer Seite bringen wir reiche Ernte ein – eine bunte Vielfalt an Flechten und Pilzen. Der Frühjahrs-Giftlorchel zählt zu den tödlich giftigen Pilzen. Der Lackporling Ganoderma valesiacum ist für Tirol eine Rarität.

 

„Ohne Moos nix los“. Das ist das Lebensmotto von Christian, unserem Moos-Profi. Er bringt Farbe in die braun-grüne Welt der Moose. Der märchenhafte Bergsturzwald am Tauferberg ist das ideale Gebiet dafür. Christians Begeisterung ist ansteckend. Die sechs „Naturführer-Moose“ sind uns jetzt allen geläufig.

 

Manfred bringt als Botaniker und Förster Ordnung in die Waldgesellschaften. Der Zirben-Rotföhren-Wald in Niederthai ist auch für ihn etwas Besonderes. Mittels eines Bohrkerns können wir das Alter einer Zirbe bestimmen. Eine Besonderheit im Unterwuchs ist das Moosglöckchen. Es heißt mit wissenschaftlichem Namen Linnea borealis, zu Ehren des großen Botanikers Carl von Linné.

 

Lernen soll und darf Spaß machen! Die naturpädagogischen Methoden, die Johannes anleitet, führen zu einem tieferen Naturverständnis. Das Ambiente ist wieder ein Bergsturzwald. Diesmal das Sautener Forchet, das durch den Tschirgant-Bergsturz vor ca. 3.000 Jahren entstanden ist. Der Föhrenwald birgt attraktiven Unterwuchs wie die Felsenbirne oder die Vogelnestwurz – eine schmarotzende Orchidee. Die beeindruckend große Ringelnatter haben wir in diesem trockenen Wald nicht erwartet. 

 

Für den armen Käfer Schrotbock – war die Zauneidechse wohl ein Schock.

Für uns als Zaungäste – war sie das Beste.

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