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21 neue Naturführerinnen & Naturführer! – Abschluss Naturführerkurs 2022

Am 7.7.2022 ist es so weit. Der heurige Naturführerkurs startet ins Finale – den krönenden Abschluss. Alle 21 TeilnehmerInnen schaffen den einstündigen schriftlichen Test im Gartenhotel Maria Theresia in Hall. Die anschließenden Abschlussgespräche finden im natopia-Büro statt. Es werden die Abschlussarbeiten präsentiert und fachliche Hintergründe diskutiert. Sechs weitere NaturführerInnen schließen im Herbst ab.

 

Die Zertifikatsverleihung und die Feierlichkeiten finden am Abend im Botanischen Garten statt. Naturschutzlandesrätin Ingrid Felipe überreicht persönlich die Zertifikate und freut sich sichtlich, dass inzwischen über 300 NaturführerInnen ihre Naturbegeisterung weitergeben. Für die vier ausgezeichneten Erfolge gibt es Wildbienen-Nisthilfen als Präsente.

Daniel lässt den Kurs mit einer Rapper-Vorführung noch einmal vorbeiziehen – Wolfi in Gedichtform.

Maria, die selbst beim Naturführerkurs dabei war, erweist sich als ausgezeichnete Gastgeberin. Bis spät in die Nacht hinein feiern und tanzen wir in den Gewächshäusern quer durch allen Klimazonen ….

 

Liebe Naturführerinnen und Naturführer,

vor knapp drei Monaten im Botanischen Garten
konnten wir mit dem Naturführerkurs starten.

Von den Wüsten und Tropen im Glashaus
zogen wir in die Tiroler Schutzgebiete raus.

Mit der Ausbildung zu NaturführerInnen
kann ein neuer Lebensabschnitt beginnen.

Das Wasser war das erste Element.
Seltsame Tiere, die kaum jemand kennt.

Jetzt wissen wir, dass Eintagsfliegen
als Erwachsene niemals Hunger kriegen.

Sie haben weder Mund noch Darm
und trotzdem einen gewissen Charme.

Der Lech und der Rissbach sind wilde Gesellen
mit viel Geschiebe und auch seichten Stellen.

Eintagsfliegen, Strudelwürmer & Kriebelmücken,
können jeden Freund der Vielfalt entzücken.

Der Wald ist viel mehr als ein finsterer Tann,
weil man dort das Leben erforschen kann.

Wie wächst ein Baum und mit welchen Symbiosen?
Das sind die Fragen – die wichtigen und großen.

Erdläufer, Samtmilbe und Pseudoskorpion,
sind der fleißigen Forscher Lohn.

Was blüht denn da?“ haben wir uns oft gefragt.
Cilly und Vera haben uns die Antworten gesagt.

Die Wiesen am Kaunergrat und in Gramais,
traditionelle Kulturlandschaft – erhalten durch viel Fleiß.

Unzählige wunderbar farbige Blüten
Scheiben, Stielteller oder glockige Tüten.

Die strahlende und duftende Blütenpracht
erfreut uns – und ist doch für die Bestäuber gemacht.

Stempel, Staubblätter und auch die Krone
sind durch die Lupe betrachtet gar nicht ohne.

Salbei, Thymian und Sommerwurz,
beim Pflanzen-Bestimmen ist die Zeit viel zu kurz.

Von der Rote Mordwanze in den Fließer Trockenrasen
sollte man besser die Finger lassen.

Denn wie ihr Name schon verspricht,
zimperlich ist sie mit ihrem Stechrüssel nicht.

Oben dort am Piller Moor
kommt die Gerandete Jagdspinne vor.

Daneben Fettkraut und Sonnentau,
auch die beiden sind Karnivoren – ganz genau.

Vielfältig ist die Geologie im Dorfertal –
steil sind die Berge, nur die Schlucht ist schmal.

Mit Salzsäure, Geologenhammer und guten Ideen,
lässt uns Magnus die Entstehung der Alpen verstehen.

Feldspat, Quarz und Glimmer,
den Magnus vergisst man sicher nimmer!

Alpen-Spitzkiel und Kälte-Tragant,
wer hat die beiden vorher gekannt?

Gämse, Steinbock und Murmeltier,
sogar Gänsegeier erblickten wir.

Ranger Andreas erzählt von Prinzip der Gemeinsamkeit.
Zusammenarbeit in der Natur – das ist gescheit.

Er wollte wissen, wer denn verheiratet ist,
weil du damit quasi in Symbiose bist.

Das betretene Schweigen machte ihm sofort klar,
dass das die erste Single-Naturführer-Gruppe war.

Ob in der Ehe oder bei Orchideen als Beispiel genommen,
die Grenze zwischen Symbiose und Parasitismus ist immer verschwommen.

Nach dem Naturführerkurs, so viel ist klar,
ist einiges anders als es vorher war.

So viel erlebt, so viel neues Wissen,
das wir nun langsam festigen müssen.

Einen Wunsch darf ich euch mit auf die Reise geben:
Viel Spaß in eurem Naturführerleben.

WB Juni 2022

 

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