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Nisthilfe Bohren 03

Nisthilfen bauen

Leo hat mich gefragt, was die Bienen genau machen, die auf seiner Weide sitzen. Da dachte ich: Heute ist der richtige Moment, um eine Wildbienen-Nisthilfe zu bauen!

Es gibt tausend Arten von „Wildbienen-Hotels“ im Handel. Die meisten davon sind unbrauchbar oder sogar für die Wildbienen gefährlich. Zapfen und Holzwolle laden zum Beispiel maximal Ohrenkneifer ein, die Allesfresser sind und die Nistplätze gefährden. Schmetterlinge überwintern niemals in den dafür vorgesehenen länglichen Schlitzen und auch das Holz ist oft falsch gebohrt.

 

Holzscheiben oder ins Stirnholz gebohrte Löcher sind nicht geeignet. In den Rissen im Holz können sich Pilze oder Parasiten niederlassen, die dann die Brut gefährden. Oft werden diese Nisthilfen gar nicht angenommen.

 

 

Einfach und effektiv kann man mit wenigen Mitteln eine ideale Nisthilfe selber bauen. Und es macht auch noch Spaß – nicht nur den Kindern.

Zutaten: Ein Stück trockenes Hartholz, wir haben Buche genommen. Das hatten wir als Brennholz noch hinterm Haus liegen. Dann bohrt man Löcher im Durchmesser von 3 bis 9 mm hinein. Sehr wichtig ist, nicht parallel zur Maserung zu bohren. Wichtig ist auch, dass man nicht durchbohrt, sondern die Röhre hinten geschlossen ist.

Man bohrt mehr kleine als große Löcher hinein und lässt mindestens 2 cm Platz zwischen den Löchern. Wenn man vorzeichnet, wo man bohren möchte, kann man hübsche Muster entwerfen. Wer die Nisthilfe aufhängen möchte, kann das entsprechende Loch dafür ebenfalls bohren.

 

 

Danach wird die Fläche gehobelt, damit keine scharfen Kanten an den Eingängen der Niströhren verbleiben. Das könnte die Flügel der Wildbienen verletzen. Mit Schleifpapier folgt die Feinarbeit. 

Die Nisthilfen werden an einem vor Regen und Wind geschützten, sonnigen Platz aufgehängt.

 

 

 

 

 

Wir haben zusätzlich noch etwas ganz Besonderes dazu gestellt: Einen Wildbienen-Spion! Das Innere des Kastens lässt sich herausziehen und die Brutgänge sind auf einer Seite mit Plexiglas einsehbar. So kann man beobachten, wie die Eier abgelegt und die Höhlen verschlossen werden. Und später, wie sich die Larven entwickeln. Wir sind schon so gespannt und werden euch berichten!

Bei solchen Beobachtungswerkzeugen ist auf Qualität zu achten, denn reine Glasröhren zum Beispiel gefährden die Brut, da sich durch Mangel an Sauerstoff schnell Schimmelpilze einnisten.

 

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