info@natopia.at
P1180395

Ein Labor – Chemie, Physik- versteht man da was?

Klar kann man da was verstehen! Wenn es einem so geht wie uns im Labor der Firma Schretter in Vils. Ich finde, wir waren Glückspilze. Wir, die beiden FAST-Volksschulklassen aus Reutte und Vils mit ihren Lehrerinnen Katharina Barbist und Kathrin Wagner samt Werner und Sabine von natopia. Ihr kennt uns ja jetzt eh schon lange von dem FASZINATION STEINE Projekt.

Wir durften Anfang April 19 in die Versuchsräume der Firma Schretter vordringen, um zu sehen, was dort so geforscht und überprüft wird und wir wurden wunderbar betreut. Zwei junge Leute, die im Labor dort arbeiten, Veronika und Bernhard, machten mit uns in Kleingruppen Experimente, die uns zum Staunen brachten.

Veronika war für die Chemie zuständig. Mit Schutzbrillen ausgestattet, sahen wir ihr genau auf die Finger, wie sie mit verdünnter Salzsäure nachwies, dass ein Stein aus dem Vilser Bruch ein Kalkstein ist.

Ein anderer Versuch erinnerte uns ein bisschen an eine Backstube, denn Veronika maß grammgenau fein gemahlenen, gebrannten Kalk und ein Flussmittel ab und erhitzte die beiden in einem Tigel auf 1000 Grad. Direkt vor unseren Augen. Sie wollte den Kalk zum Schmelzen bringen und eine Kalkschmelze herstellen. Es ist irre, wenn man sieht wie ein harter Stein flüssig wird und wieder erkaltet wie Glas aussieht. Irgendwie so ähnlich muss dass auch weiter drinnen in der Erde sein mit dem flüssigen Gestein.

 

Veronika zeigte uns auch, dass Kalk basisch ist. Sie vermischte gebrannten Kalk mit Wasser und gab eine Flüssigkeit dazu, die alles rosa färbt, wenn es eine Base oder Lauge ist und die bei Säuren blau färbt. Es wurde alles wunderschön rosa, aber natürlich auch ätzend, also Schutzbrille auf und Sicherheitsglas runterschieben.

Bernhard erklärte uns die physikalischen Versuche. Natürlich stellte er eine „Portion“ Schnellbeton vor Ort für uns her, denn immer nehmen wir gerne kleine Betonherzen oder -tierchen vom Schretter mit nach Hause. Er klopfte und rüttelte den Beton, um etwaige Lufteinschlüsse herauszuklopfen. Diese würden die Festigkeit des Betons beeinträchtigen. Wir durften auch Quarzsand, der in den Beton gemischt wird, sieben und irgendwie ist es immer schön, mit den Händen in einer Schüssel trockenen Sandes zu rühren. Das ließen wir also auch nicht aus.

Anschließend ging es um die Überprüfung der Stabilität von Beton. Regelmäßig wird das eigene Produkt, also der Zement im Labor darauf überprüft. Dafür werden längliche Quader betoniert und diese dann zwei verschiedenen Belastungstests unterzogen. Wie viel Gewicht hält der Beton aus bis er bricht bzw. Risse bekommt? Auf jeden Fall ganz schön viel.

Mitnehmen durften wir unsere Betonherzen, Stücke von dem gebrochenen Beton, die glasige Kalkschmelze und natürlich viele neue Eindrücke!

Vielen Dank an Thomas Ostheimer für die Organisation unseres Laborbesuches und natürlich an Veronika und Bernhard für die freundliche Durchführung!

 

 

   Send article as PDF