Naturführerkurs 2023 – Finale am 6.7.23 im Botanischen Garten
Im Botanischen Garten hat die Reise vor 10 Wochen begonnen. Jetzt schließt sich der Kreis und 28 neue Naturführerinnen und Naturführer feiern gemeinsam ihren erfolgreichen Abschluss.
Die schriftliche Prüfung findet im Gartenhotel Maria Theresia in Hall statt, die Abschlussgespräche im Natopia-Büro in Rum. 100 % Erfolgsquote und sechs Leute mit Auszeichnung sind ein klares Signal. Wir haben eine magische Zahl geschafft. Es gibt jetzt über 333 Tiroler Naturführerinnen und Naturführer!
Unser Naturschutz-Landesrat René Zumtobel feiert mit uns und überreicht die Urkunden. Wolfi lässt die vergangenen Wochen mit einem Gedicht Revue passieren – Daniel performt einen Rap mit coolen Moves!
Und dann wir gefeiert – bis kurz nach halb …..
Liebe Naturführerinnen und Naturführer,
vor 10 Wochen im Botanischen Garten
durften wir mit dem Naturführerkurs starten.
Nach kurzer Zeit war für alle klar,
nichts ist mehr, wie es vorher war.
Und das ist durchaus positiv gemeint,
weil uns die Naturbegeisterung vereint.
Das Wasser war das erste Element.
Seltsame Tiere, die kaum jemand kennt.
Am Lech und am Rissbach haben wir Monster gejagt.
Nur mit Sieb und Pinsel – das ist gewagt.
Nicht Wolf und Bär waren unser Ziel.
sondern Erkenntnis – und das möglichst viel.
Jetzt wissen wir, dass Eintagsfliegen
als Erwachsene niemals Hunger kriegen.
Sie haben weder Mund noch Darm,
und trotzdem einen gewissen Charme.
Der Wald ist viel mehr als ein finsterer Tann,
weil man dort das Leben erforschen kann.
Wie wächst ein Baum und mit welchen Symbiosen?
Das sind die Fragen – die wichtigen und großen.
Erdläufer, Samtmilbe und Pseudoskorpion,
sind der fleißigen Forscher Lohn.
Hallimasch und Hexenbutter
Runzelbruder als Bärtierchen-Futter.
„Was blüht denn da?“ haben wir uns oft gefragt.
Vera, Cilly & Philipp haben uns die Antworten gesagt.
Viel haben wir auch selbst herausgefunden.
Es war reichlich Zeit die Natur zu erkunden.
Die Blumenwiesen in Gramais und am Kaunergrat
hatten Beeindruckendes parat.
Nehmen wir den Eisenhut mit Aconitin.
Nur ein paar Blätter – und schon bist du hin.
Die goldene Regel – quasi Naturführer-Pflicht:
„Giftige Pflanzen isst man nicht“.
An der Vils ist die Wildnis eine Pracht –
vom Menschen renaturiert und vom Biber gemacht.
Die Bienen-Ragwurz von Nina entdeckt –
Zweitfund für Tirol, das wurde gleich gecheckt.
Mit Magnus dem großen Geologen
sind wir dann ins Dorfertal gezogen.
Grünschiefer, Serpentinit, Quarz und auch Glimmer,
die merken wir uns bestimmt für immer.
Steinbock, Murmeltier und ein Rehbock in Weiß.
Auf dem Weg zur Stüdlhütte war es ordentlich heiß.
Alpen-Spitzkiel und Kälte-Tragant,
wer hat die beiden vorher gekannt?
28 neue NaturführerInnen
werden eine lange Reise beginnen.
Ein Ende ist nicht abzusehen,
bei so einer Vielfalt – das ist doch schön.
NaturführerIn zu sein hat allerdings auch andere Seiten –
vorbei sind die unbeschwerten Wander-Zeiten.
Waren es beim Bergwanderführerkurs 3 km in einer Stunde –
so schafft ihr jetzt am Tag höchstens eine kleine Runde.
Wir sind stolz auf die heutigen Ergebnisse!
und wünschen euch erfüllende Natur-Erlebnisse.
WB Juli 2023
